Die RACI-Matrix

Effizientes und strukturiertes Projektmanagement wird immer wichtiger, da die Anforderungen an die Projektabwicklung zunehmend komplexer werden und meist eine Vielzahl verschiedener Menschen, Abteilungen und sogar Unternehmen zusammenarbeiten. Um die Projektziele also in der geforderten Qualität und innerhalb des gesteckten Zeit- sowie Kostenrahmens zu erreichen, bedarf es einer systematischen Organisation, Planung, Steuerung und Kontrolle von Projekten. Hierfür bieten verschiedenste Projektmanagement-Tools diverse Ansätze. In diesem Beitrag steht die RACI-Matrix im Mittelpunkt.

Was ist die RACI-Matrix

Die RACI-Matri, in einem Satz zusammengefasst, definiert Verantwortlichkeiten. Sie ist im deutschen auch unter dem Namen Verantwortlichkeits-Zuordnungs-Matrix bekannt und hilft, die Rollen und Verantwortlichkeiten von Einzelpersonen oder Gruppen in einem Projekt übersichtlich darzustellen. Es handelt sich dabei um eine Tabelle, in der auf der Y-Achse die Aufgaben oder Arbeitspakete eines Projekts und auf der X-Achse die Projektbeteiligten aufgeführt werden. Jede Zelle der Tabelle wird mit einem Buchstaben gefüllt, der den folgenden Rollen entspricht:

R (Responsible – Zuständig)

Die Person, die hauptverantwortlich für die Durchführug der Aufgabe ist. Diese Rolle trägt die Verantwortung für die Qualität und die Fertigstellung der Aufgabe.

A (Accountable – Verantwortlich)

Die Person, die letztendlich für den Erfolg oder Misserfolg der Aufgabe verantwortlich ist aber auch die Rolle, die haftet, sollte etwas Schief laufen. Oft ist es auch diese Rolle, die Aufgaben deligieren und Rechnungen sowie die Realisierung des Projekts freigibt.

C (Consulted – Beratend)

Die Person, die vor der Fertigstellung der Aufgabe konsultiert werden sollte. Die Rolle kann Input und spezielles Fachwissen einbringen, sodass das Projekt von der Erfahrung profitiert. Dieser Mitarbeiter ist jedoch nicht für das Ergebnis verantwortlich, ihm obliegt eine rein beratende Funktion.

I (Informed – Informiert)

Die Person, die über den Fortschritt der Aufgabe informiert werden muss, aber nicht an ihrer Fertigstellung beteiligt sein muss.

Durch die Verwendung einer RACI-Matrix können Aufgabenund Zuständigkeiten klar verteilt werden, sodass alle am Projekt Beteiligten wissen, was von ihnen erwartet wird und an wen sie sich bei Fragen oder Problemen wenden können. Dies wirkt sich positiv auf Kommunikation, Zusammenarbeit und verantwortungsbewusstsein aus und verhilft letztendlich zu erfolgreicheren Projekten.

Vor- und Nachteile der Verwendung einer RACI-Matrix

Vorteile

• Verbesserte Kommunikation: Durch die eindeutige Definition von Rollen und Verantwortlichkeiten kann eine RACI-Matrix dazu beitragen, Verwirrung und Missverständnisse unter den Projektteammitgliedern zu vermeiden.
• Erhöhte Verantwortlichkeit: Wenn die Projektbeteiligten wissen, wer für welche Aufgabe verantwortlich ist, übernehmen sie eher Verantwortung für ihre Arbeit.
• Verbesserte Zusammenarbeit: Durch die Kenntnis, wen man für Input und Fachwissen konsultieren kann, können Projektteammitglieder effektiver zusammenarbeiten, um die Projektziele zu erreichen.
• Geringeres Risiko von Fehlern und Auslassungen: Indem sichergestellt wird, dass alle Projektbeteiligten ihre Rollen und Verantwortlichkeiten kennen, kann eine RACI-Matrix dazu beitragen, das Risiko von Fehlern und Auslassungen zu verringern.
• Individuelle Erweiterung: Oftmals gibt es in der Realität differenziertere Rollen. Die RACI-Matrix kann beliebig um weitere individuelle Rollen erweitert werden

Nachteile/Herausforderungen

• Gefahr der Unübersichtlichkeit: Bei besonders großen Projekten mit vielen Mitwirkenden, kann die Tabelle schnell sehr groß und übersichtlich werden.
• Augenscheinliche Limitierung der Rollen: Meist gibt es mehr als nur diese vier vordefinierten Rollen, doch die Legende kann nach belieben erweitert werden.

Bildquelle

Foto von Pixabay: https://www.pexels.com/de-de/foto/drei-personen-sitzen-neben-dem-tisch-416405/