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War for Talents

War for Talents

Der 1997 von Steven Hankin geprägte Begriff „War for Talents“ bezieht sich auf den Fachkräftemangel und den damit verbundenen Kampf um qualifizierte Mitarbeiter. Während es sich noch vor 50 Jahren um einen Arbeitgeber-zentrierten Arbeitsmarkt handelte, in welchem die Arbeitnehmer um die Arbeitsplätze konkurrierten, finden wir uns heute in einem Arbeitnehmer-zentrierten Markt wieder.

Das es überhaupt einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften gibt, hat eine Vielzahl an Gründen.

Demografischer Wandel

Durch die zunehmend älter werdende Bevölkerung, in der die Sterberate vor der Geburtenrate liegt, gehen mehr Menschen in Rente als in den Arbeitsmarkt einsteigen. Das lässt viele Stellen unbesetzt und erhöht die Konkurrenz unter den Arbeitgebern.

Diese Entwicklung wird auch mit einem Blick auf die Alterspyramide deutlich, die inzwischen in ihrer Form eher einer Urne gleicht.

Vernachlässigung der Ausbildung

Lange Zeit wurden zu wenig Ausbildungsplätze angeboten. Als Arbeitskräfte geradezu im Überschuss gab, hat sich niemand die Mühe gemacht, die Fachkräfte von morgen auszubilden. So fehlen heute vor allem in den MINT-Berufen, im Gesundheitswesen sowie im Handwerk qualifizierte Arbeitskräfte.

Verschärfter Wettbewerb

Durch die Globalisierung und das Schengen-Abkommen weiten sich die beruflichen Möglichkeiten der Arbeitnehmer und sogenannten High Potentials auch auf das Ausland aus und verschärfen den Konkurrenzdruck auf die im Inland ansässigen Firmen. Die Abwanderung hochqualifizierter Arbeitskräfte ist auch unter dem Begriff „Brain Drain“ bekannt. Laut einer Studie des BiB (Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung) ziehen jährlich rund 180.000 Deutsche ins Ausland, gute dreiviertel von ihnen verfügen über einen Hochschulabschluss und fast alle sind sie im arbeitsfähigen Alter. Während die Studie zeiht, dass viele der Auswanderer nach einer paar Jahren wieder zurückkehren, fehlen ihr Wissen und ihre Arbeitskraft dennoch.

Wertewandel

Mit dem Wandel hin zur Wissensgesellschaft und Industrie 4.0 kommen auch veränderte gesellschaftliche Strukturen und Ansichten. Waren frühere Generationen noch durch das Versprechen und die Möglichkeit des sozialen Aufstiegs motiviert, ist das heute für die meisten lediglich eine Illusion. Mit den neusten Forderungen rund um die 4-Tage Woche wird wieder einmal deutlich: Heute steht eine gesunde Work-Life Balance im Vordergrund. Begrifflichkeiten wie Quiet Quitting und New Work tauchen immer öfter auf. Vor allem junge Arbeitnehmer streben nach mehr Freizeit und flexiblen Arbeitszeiten. Gerade auch durch die Corona Pandemie ist die Möglichkeit des Homeoffice in den Mittelpunkt gerückt und aus den meisten Unternehmen seitdem auch nicht mehr weg zu denken.

Doch was tun Unternehmen, um nicht auf der Strecke zu bleiben?

Employer Branding

Der Begriff Employer Branding bezeichnet den Einsatz von Marketingmethoden und Mitteln zum Zweck der Anwerbung qualifizierter Arbeitskräfte. Die Unternehmen sind gezwungen, sich attraktiv auf dem Arbeitsmarkt zu präsentieren, denn hochqualifizierte Arbeitskräfte haben in den aller meisten Branchen die freie Wahl. Es geht darum, über den Aufbau einer ganzheitlichen sowie authentischen Arbeitgeber-Marke die Wahrnehmung der sorgfältig analysierten Zielgruppe positiv zu beeinflussen. In den Köpfen der potenziellen Kandidaten sollte ein Bild des Unternehmens und seinen Werten entstehen. Was macht das Unternehmen aus und was attraktiv? Wofür steht die Firma? Hier ist es von Bedeutung, sich klar zu positionieren und von Konkurrenz-Unternehmen abzugrenzen.

Wer mehr über das Thema Employer Branding erfahren möchte wird hier fündig: https://www.agentur-jungesherz.de/hr-glossar/employer-branding/

Quellen

https://service.destatis.de/bevoelkerungspyramide/index.html#!y=2023

https://stellenmarkt.faz.net/karriere-lounge/markt/war-for-talents/

https://wollmilchsau.de/glossar/war-for-talents-definition/

https://www.bib.bund.de/DE/Presse/Konferenzen/2019-12-04-Gewinner-der-Globalisierung.html

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