Faktura
Faktura ist ein besonders in Österreich sowie der Schweiz gängiger Begriff und stammt aus dem Lateinischen – „factura“ heißt hier so viel wie Herstellen oder Bearbeiten. Entgegen weit verbreiteter Annahmen […]
Mit dem Nachweisgesetz (NachwG) sind in Deutschland Arbeitgeber in der Pflicht, die wesentlichen Bedingungen eines Arbeitsverhältnisses im Arbeitsvertrag schriftlich festzuhalten und dem Arbeitnehmer auszuhändigen. Damit ist diese Regelung ein zentraler Bestandteil des Arbeitsrechts, schafft Transparenz und schützt den Arbeitnehmer. Zum 1. August 2022 ist eine Erweiterung des Gesetzes in Kraft getreten, die weitere Pflichten für Arbeitgeber sowie erweiterte Rechte für Arbeitnehmer enthält.
Erstmals 1995 eingeführt, um die europäische Richtlinie 91/533/EWG über den Arbeitnehmerschutz umzusetzen, soll das Gesetz die Rechte der Arbeitnehmer stärken, indem diese über die wesentlichen Bedingungen ihres Arbeitsverhältnisses klar und umfassend informiert werden. So sollen Missverständnisse im Voraus aus dem Weg geräumt und rechtliche Auseinandersetzungen vermieden werden.
Zu den Inhalten, die dokumentiert werden müssen, gehören:
Zum 1. August 2022 trat eine Reform des Nachweisgesetzes in Kraft, die vor allem auf die Umsetzung der europäischen Arbeitsbedingungenrichtlinie (Richtlinie (EU) 2019/1152) zurückgeht. Die Neuerungen brachten unter anderem eine Änderung der Aushändigungsfristen mit sich:
Vor der Anpassung musste der Arbeitgeber seiner Nachweispflicht spätestens einen Monat nach Beginn des Arbeitsverhältnisses nachgekommen sein. Seit August 2022 staffelt sich diese Frist – doch welche Informationen müssen wann ausgehändigt werden?
Spätestens am Tag des ersten Arbeitstages:
Spätestens am siebten Kalendertag nach dem vereinbarten Beginn des Arbeitsverhältnisses:
Spätestens einen Monat nach dem vereinbarten Beginn des Arbeitsverhältnisses:
Auch für Auslandsaufenthalte müssen die Bedingungen schriftlich dokumentiert werden.
Mit der Erweiterung des Nachweisgesetzes drohen nun im Falle eines Verstoßes Bußgelder von bis zu 2.000 Euro je Verstoß. Zuvor waren keine expliziten Sanktionen vorgesehen.
Für Arbeitgeber bedeutet das Nachweisgesetz eine erhöhte Dokumentationspflicht, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. Die schriftliche Niederlegung der Arbeitsbedingungen stellt nicht nur eine gesetzliche Verpflichtung dar, sondern bietet auch Rechtssicherheit im Falle von Streitigkeiten. Diese im Nachweisgesetz als wesentliche Arbeitsbedingungen definierten Angaben müssen schriftlich festgehalten und ausgehändigt werden; die elektronische oder mündliche Form ist unzulässig.
Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Rechtsberatung dar und kann keine individuelle rechtliche Beratung ersetzen.
Quellen
https://www.gesetze-im-internet.de/nachwg/index.html#BJNR094610995BJNE000206126
Bildquelle
Foto von Mikhail Nilov: https://www.pexels.com/de-de/foto/marketing-hande-menschen-buro-8297478/